Mal so gesagt: Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass Produzenten von im weitesten Sinn k??nstlerischer Arbeit dies immer schon gemacht haben, weil sie sich selbst damit ausdr??cken wollten. Von einem wie auch immer gearteten Publikum, einer Anh??nger- oder gar Kundschaft ist da nicht die Rede. Von kreativer Arbeit zu leben ist im historischen Vergleich immer die Ausnahme gewesen. Im besten Fall hatte man noch einen M??zen, der einem die T??tigkeit finanzierte, oder man war direkt im Dienst von Staat oder Kirche.
Maler und Bildhauer haben es heute – technisch gesehen – immer noch leicht, ihre Kunstwerke abzusetzen, da sie (noch) schlecht zu digitalisieren sind; Musiker und Schriftsteller haben aber das gleiche Problem, das sie schon hatten, bevor sie sich durch den Verkauf von physischen Tr??germedien anteilig finanzieren konnten: Sie haben keine Kontrolle ??ber die Verbreitung ihrer Werke (entweder kriegt bekommt es gar keiner mit, oder es wird unendlich oft kopiert). Vom Verkauf von B??chern oder Platten leben: Das war vor Buchdruck und Grammophon nicht so und wird jetzt wieder nicht so sein.
Insofern ist mir auch nicht verst??ndlich, wo das gedankliche Problem bei der Finanzierung von Publikationen, on- oder offline, und z.B. Blogs sein soll. Das Geld kommt aus der Werbung (wie es bei Zeitungen immer war), oder vom Staat (insofern haben digitale Medien von ??ffentlich-rechtlichen Sendeanstalten eine Daseinsberechtigungen) oder es ist k??nstlerische T??tigkeit oder gar Liebhaberei. Gibt es M??zene f??r Blogs? Bitte vortreten.
Passt auch ganz gut dazu: "For the love of making, not for the love of money" – http://www.ted.com/talks/view/id/187
Noch eine Erg??nzung, Wolfgang Blau in der SZ: "Ob ein Journalist professionell ist, bemisst sich nicht mehr daran, ob er mit seiner Arbeit Geld verdient, sondern allein daran, ob er professionelle Standards einh??lt, etwa in der Sorgfalt und Fairness seiner Recherche und der Qualit??t seiner Sprache."http://www.sueddeutsche.de/medien/887/511000/text/
??ber den Geschenkcharakter von Blogs nach Lesen eines Buchs von David Foster Wallace bei Felix Schwenzel: http://wirres.net/5573
Hier noch eine Erg??nzung zum Thema GEMA/youtube und der Kultur des Teilens von @nerdcore: http://www.nerdcore.de/wp/2010/08/25/warner-und-die-gema-geoficken-cee-los-%E2%80%9Efuck-you%E2%80%9C/
Und noch einmal Felix Schwenzel zum Thema Sofortkultur vs. Kostenloskultur: http://www.screen.tv/ausgabe_04/business/index.html
Und au??erdem: Der Francis Ford sagt es auch: http://kottke.org/11/01/who-said-art-has-to-cost-money
"Wer kreativ war, tat dies noch nie, um reich zu werden." Thomas Kn??wer, http://www.indiskretionehrensache.de/2011/04/das-zeitalter-des-inhaltes/
Sven Regener treibt die Diskussion weiter voran. Sinnvolle Einsch??tzungen geben Lars Reineke (http://larsreineke.de/2012/03/23/armer-alter-mann/) und Thomas Stadler (http://www.internet-law.de/2012/03/sven-regener-und-das-urheberrecht.html).
Und hier noch etwas zum Thema "K??nstler hungern", "Renaissance-F??rsten" und "katholische Kirche": http://www.malte-welding.com/2012/04/02/kurze-frage-eines-urhebers-wo-ist-mein-schotter/
Jetzt wei?? es die PIRATEN-Partei am besten, lt Al Jazeera: http://www.aljazeera.com/indepth/opinion/2012/05/2012514204029381972.html